Gestern Abend hatten wir noch eine richtig nette Begegnung mit Mario. Er ist Musiker und spielt Renaissance – und Barocke Musik. Ich liebe es, all die verschiedenen Menschen kennenzulernen. 😊
Die Nacht war deutlich besser, als die letzte, sodass es heute morgen mit leichtem Schritt losging. Natürlich nach einem portugiesischen Frühstück.
Der Weg war wieder herrlich abwechslungsreich.
Es ging wieder durch kleine Dörfer, wunderschöne Wälder und dann das letzte Stück ein letztes Mal an der Küste entlang. Heute sind wir ca 19 km gelaufen. Insgesamt sind es jetzt , glaube ich 111 km. 😇
Anfangs ging es ganz ordentlich bergauf und jeder Schritt musste gut gesetzt sein. Alles war steinig und uneben. Die Gefahr umzuknicken ist recht groß, wenn man mehr mit der schönen Landschaft, statt mit jedem Schritt beschäftigt ist. Die Wege müssen uralt sein. Sie erinnern mich an die alten Römerstrassen vom letzten Camino.
Als ich wieder so eine steile Strecke vor mir hatte, kam der Gedanke, da musst du hoch, jetzt mach mal fix und bring das hinter dich. 😣 Mit dieser Einstellung komme ich zwar gut hoch, aber gut fühlen tue ich mich damit nicht. Und dann dachte ich an einen Pilger damals, der den ganzen Weg auf Krücken gelaufen war. Seine Beine sind gelähmt. Er ist auch solche Strecken gelaufen! Und da kam ein neuer Gedanke in mir auf! 🙂 Ich kann mich so glücklich schätzen, diesen Weg überhaupt gehen zu können. Mit gesunden Beinen, die mich tragen und einem guten Rücken, der meinen Rücksack schafft. Mein Körper macht das so gut. Und dann kam so viel Dankbarkeit und auch Demut in mir auf. Ab da habe ich jeden schweißtreibenden Schritt genossen 😅. Es ist so krass, was ein Gedanke in einem verändern kann. Oder eben die Einstellung. 😍
Ein Abschnitt war ganz besonders irritierend. Dort brannte der Eukalyptuswald . Ob das ein kontrollierter Brand war, oder nicht, weiss ich nicht. Aber es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn es direkt neben einem so qualmt.
Diese Kirche tauchte wie in einem Dschungel auf. Ich glaube nicht, dass sie noch genutzt wird. Aber sie ist schon sehr sehr alt und wie ich finde, wunderschön.
Kurze und nötige Pause nach 2 Stunden laufen. Irgendwann ist nicht nur der Rücken pitschnass geschwitzt. 😅
Siehst du den Zuckerhut ähnlichen Berg hinter uns? Das ist schon Spanien. Allerdings trennt der Fluss Miño Portugal und Spanien. Wir werden noch ca 28 km am Fluss entlang gehen und dann geht’s nach Spanien rüber. Aber nicht mehr heute 😂😂
Jetzt sind wir wieder auf einem Campingplatz in Caminha, direkt an der Flussmündung. Auch hier gibt es diese kleinen super Häuschen.
Ich zeig dir mal, was wir als erstes gekauft haben. An diesem Foto sieht man auch die Prioritäten recht gut 😂
Sechs Liter Wasser und ein Liter wunderbar kühles, frisches Bier 😋.
Und es gab natürlich auch ein Wiedersehen. Scheinbar haben wir die selbe Geschwindigkeit 😄
Jetzt gehen wir nach einem traumhaft leckerem Essen, noch einmal zum Meer, für einen vorerst letzten Blick. Ich fühle mich so verwöhnt vom Leben ❤️❤️❤️
Ach ja, Lukas, grüß doch mal den Dario vom uns 😂